Serotta

Von 1972 bis 2013 produzierte Ben Serotta im amerikanischen Colorado exzellente Rennradrahmen. Wie kein zweiter kümmerte er sich um die Ergonomie und wurde einer der Pioniere des heutigen Bikefittings.
Er war auch einer der ersten, der für seine fast immer massgefertigten Rahmen keulenförmige Rohre benutze, um Steifigkeit und Elastizität gezielt steuern zu können.
Die hier gezeigte Maschine baute ich mir für meinen Eigenbedarf auf. Der Rahmen hat für seine Größe ein besonders langes Oberrohr, und zeigt die typische Serotta Bauart mit den konischen Rohren, deren Durchmesser, am dicken Ende, damals optisch sehr ungewohnt war.
Das Rad fährt sich phantastisch, beinahe komfortabel (die heutigen Carbonrahmen sind kaum bequemer), hat einen sehr ruhigen Geradeauslauf und flattert auch auf schnellen Abfahrten nicht. Allerdings lenkt es sich etwas behäbig in Kurven ein (nix für Kriterien).

Ausstattung:

  • Das Rad hat eine komplette Campagnolo Record Gruppe. 1992 gehörte dazu eine 8-fach Schaltung mit erstmalig Ergompower Bremsschalthebeln, die genauso, wie hier zu sehen, nur eine Saison produziert wurden. Der Bremshebel ist dabei eine Aluguß-Vollmaterial und kein gestanztes und gebogenes Alu-Werkstück, wie eigentlich immer üblich. Mit seinen markanten Zacken am unteren Ende wurde es nur 1992 gefertigt. Er erinnert stark an Edelprodukte des italienischen Haushaltswarenherstellers Alessi.
  • Pedale: Campagnolo Record PD.12 RE QR (von 1991-1994 gebaut)
  • Kette: Rohloff S-L-T 99
  • Felgen: Mavic SUP (Clincher)
  • Speichen: DT Swiss, am HR verbunden und verlötet
  • Steuersatz: Primax (Industrielager)
  • Sattel: Selle Italia Mod. Flite (1.Auflage)
  • Sattelstütze: Synchros
  • Lenker: 3TTT
  • Vorbau: 3TTT mit (unpassender) Pinarello Gravur (lag damals gerade in der passsenden Länge in der Kiste.

Das Rad ist auch nach Jahrzehnten noch eines meiner Lieblingsräder. Erneuert wurden nur der Lenker und einige Verschleißteile, wie Bereifung, Lenkerbänder etc.